Praxis Dr. med. Bernd Rebell

Lehrpraxis der LMU und TU München

Schilddrüsenerkrankungen

Schilddrüsenerkrankungen sind in München häufig zu finden. Dies liegt unter anderem daran, dass Bayern/Süddeutschland eine Jodmangelregion ist. Das erklärt, dass trotz Supplementierung der Nahrungsmittel mit Jod (insbesondere Jodsalz) eine Unterversorgung der Schilddrüse mit Jodid entstehen kann, das unverzichtbar für die Bildung des Schilddrüsenhormons ist. Dies führt über eine vermehrte Stimulation aus übergeordneten Zentren (Hypophyse) zu dem meist erfolglosen Versuch der Schilddrüse,  diesen Mangel auszugleichen. Im Rahmen dessen kommt es zu einer Vergrößerung des Schilddrüse, oft ohne dass der Mangel an Schilddrüsenhormon hierdurch ausreichend kompensiert werden kann. So entstehen Struma (Kropf) und oft auch Schilddrüsenknoten. Zur Behandlung wird Jodid alleine, Schilddrüsenhormon oder oft besser die Kombination aus beidem eingesetzt. 

Eine weitere Ursache für die Häufigkeit von Schilddrüsenerkrankungen ist die im Rahmen von möglicherweise stressgetriggerten Autoimmunprozessen entstehende sogenannte Hashimotothyreoiditis, die nach geraumer Zeit in einer Unterfunktion der Schilddrüse münden kann.  Auch hierzu wird in Abhängigkeit von der noch vorhandenen oder eingeschränkten Synthesefähigkeit der Schilddrüse, die Gabe von Schilddrüsenhormonen erforderlich. Die Gabe von Jodid ist hierbei jedoch nicht sinnvoll, da hierdurch die Autoimmunprozesse weiter getriggert werden. Allerdings kann die therapeutische Gabe von Selen eben jene Autoimmunprozesse günstig beeinflussen und somit in gewissem Umfang die Produktion von körpereigenem Hormon weiterhin ermöglichen.

Zur Diagnostik der Schilddrüsenerkrankung sind Laboruntersuchungen zur Messung des Steuerungshormons TSH, gegebenenfalls die Bestimmung der freien Hormone T3 und T4 sowie der Schilddrüsenantikörper  ebenso wie eine farbcodierte Ultraschalluntersuchung notwendig. Die Durchführung von Schiddrüsenszintigraphien bleibt heutzutage nur speziellen Fragestellungen vorbehalten und ist somit in vielen Fällen entbehrlich.

 

Dr. med. Bernd Rebell   Diabetologisch endokrinologische Praxis am Heimeranplatz  Garmischer Strasse 10   80339 München